Nachteile von Raffstores? Geräusche bei Wind oder unvollständiges Abdunkeln
Raffstores zählen zu den beliebtesten Beschattungsarten und bieten große Vorteile, die Kunden in der ganzen Welt überzeugen. Da aber jedes Ding zwei Seiten hat, haben auch Raffstores ihre Grenzen. Bei NEVA spielen wir mit offenen Karten – und sagen unseren Kunden gleich, welche Nachteile bei Raffstores zu erwarten sind.
Raffstores können nicht 100 % abdunkeln
Einer der Hauptgründe, die für den Kauf von Raffstores sprechen, besteht darin, den Lichteinfall in die Räume regeln zu können. In dieser Hinsicht sind Raffstores dank der schwenkbaren Lamellen sehr variabel, man sollte aber ganz offen sagen, dass man mit Lamellen keine absolute Dunkelheit im Raum erreichen kann.
In den Lamellen von Raffstores gibt es nämlich kleine Öffnungen, in die ein Texband eingefädelt wird und die etwas Licht hineinlassen. Und selbst bei maximaler Schwenkung liegen die Lamellen nicht so dicht aufeinander auf, um den Raum vollständig abdunkeln zu können.
Es kommt aber auf den von Ihnen gewählten Lamellentyp an. Was das Abdunkeln betrifft, sind Z‑90-Lamellen am effizientesten, sie sind mit Rollläden fast vergleichbar. C‑65-Lamellen dunkeln im Gegenteil am wenigsten ab und erzeugen im Raum eher ein Halbdunkel.
„Wenn Sie in einem Haus mit einem großen Garten, an einem abgelegenen Platz oder am Waldrand wohnen, wo es keine intensive und störende Nachtbeleuchtung gibt, brauchen Sie sich darum überhaupt nicht zu kümmern. Bei Häusern in dicht bebauten Gebieten oder an frequentierten Straßen mit Straßenbeleuchtung empfehlen wir für ein fast vollkommenes Abdunkeln Lamellen des Typs Z bzw. eine Kombination aus Raffstores und Vorhängen in den Innenräumen. Genauso sollten Sie das Abdunkeln in Betracht ziehen, wenn Sie in Nachtschichten arbeiten und oft tagsüber schlafen“, so Jan Gajdoš, Produktmanager von NEVA.
Mehr Geräusche bei starkem Wind
Raffstores bestehen aus bis zu 90 mm breiten Lamellen, die sich bei Windstille oder leichtem Wind kaum bewegen und absolut geräuschlos sind. Wenn die Raffstores über Führungsseile verfügen, können sie von starkem Wind in Schwingungen versetzt werden. Die Lamellen stoßen dann gegen die Scheibe oder gegeneinander. Auch deshalb empfehlen wir, Raffstores in seitliche Führungsprofile zu montieren, wo sie fest verankert sind.
Bei NEVA sagen wir unseren Kunden auch, sie sollten die Vor- und Nachteile von außenliegender Verschattung an windigen Orten, wie zum Beispiel Berghütten, gut überlegen. In höheren Stockwerken von Hochhäusern, wo es auch richtig windig ist, können sog. Sandwichfassaden genutzt werden. In diese Fassaden lassen sich Raffstores montieren – und sie sind dadurch auch wettergeschützt.
„Gegen Wind ist jede Art außenliegender Verschattung anfällig. Sollte mal echt starker Wind kommen, ist es ratsam, Raffstores hochzufahren“, erklärt der Konstruktionsleiter bei NEVA Miroslav Sedláček. Wenn die Raffstores mit dem Smart-Home-System mit einem Windsensor verbunden sind, können Sie sie so einstellen, dass sie bei starkem Wind automatisch hochgefahren werden.
In vielen Fällen kann die Anbringung von Screens die Lösung sein, die im Vergleich zu Raffstores windbeständiger sind.
Manchmal wird die lichte Höhe der Fenster reduziert
Für Raffstores muss man genug Raum vorsehen, in den das Lamellenpaket einfährt. Dazu ist eine spezielle Blende oder ein Kasten da. Bei Neubauten oder Generalsanierungen wird empfohlen, die Unterputzmontage mit dem Architekten oder Planer zu besprechen, bei der die Deckblende elegant unter der Fassade verschwindet und dann weder von außen noch von innen sichtbar ist.
Bei Teilsanierungen oder Anbringung von Raffstores an ein fertiges Bauwerk kann der Kasten jedoch nicht unter die Fassade eingebaut werden. Dann erfolgt die Montage unter einer Blende. Da die Blende sowohl von innen als auch von außen sichtbar ist, kann sie , je nach Empfinden, störend wirken, zudem wird auch die lichte Höhe des Fensters reduziert.
Eine weitere Option stellt das sogenannte Fassadensystem dar. Beim Einsatz dieses Systems wird die lichte Höhe nicht reduziert, sodass es auch bei der Montage über einer Tür zur Anwendung kommen kann. Das Fassadensystem beeinflusst jedoch wesentlich das Gebäudedesign, was nicht jedem gefällt.
Ihre Montage ist aufwendiger
Heimwerker und Selbstbauer wenden ein, dass Raffstores im Vergleich zu innenliegenden Jalousien deutlich schwieriger zu montieren sind. Das stimmt auf jeden Fall, deshalb raten wir von dieser Montageart ab.
„Raffstores müssen mit höchster Genauigkeit vermessen und montiert werden, meistens bewegen wir uns dabei im Millimeterbereich. Jede Ungenauigkeit führt zu Problemen im Lamellengang, verkürzt die Lebensdauer und erhöht das Risiko einer Störung. Sollte es zudem zu einem unqualifizierten Eingriff kommen, erlischt bei NEVA die Garantie. Mit der Vermessung und Montage beauftragen Sie daher lieber ein Fachunternehmen, gerne empfehlen wir eine Montagefirma“, so Jan Gajdoš.
Das Texband verschleißt im Laufe der Zeit
Mit den bereits oben angesprochenen Lamellenöffnungen ist noch ein kleines Problem verbunden. In die Metalllamellen wird ein Texband eingefädelt, das mit der Zeit verschleißt und ersetzt werden muss. Obwohl wir bei NEVA ein spezielles 8‑mm-Texband aus der Schweiz (üblich sind 6‑mm-Bänder) einsetzen und die Lamellenöffnungen so bearbeiten, dass sie nicht scharfkantig sind und das Texband nicht beschädigen, sollten Sie mit dieser Instandhaltungsmaßnahme ungefähr alle 10 Jahre rechnen.
Versicherungen betrachten Raffstores nicht als Sicherheitselement
Wenn Ihre Raffstores heruntergefahren und nach unten geschwenkt sind, bieten sie eine Art Sichtschutz, der Einbrecher abschrecken kann, die zufällig vorbeigehen. Wenn sich jedoch ein Einbrecher eben Ihr Haus ausgesucht hat, kann er die Lamellen einfach auseinanderziehen und hineingucken.
„Auf dem Markt sind Sicherheitsraffstores erhältlich, die mit Ketten geführt sind und über extra feste Lamellen verfügen. Klassische Raffstores erfüllen diesen Zweck allerdings nicht und werden auch nicht von Versicherungen als Sicherheitselement betrachtet. Wenn aber Ihre Raffstores heruntergefahren sind und wenn Sie im Rahmen Ihres Smart-Home-Systems einstellen, dass sie zum Beispiel zweimal pro Tag automatisch herunter- und hochgefahren werden, kann dies manche Einbrecher abschrecken. Man kann nämlich so nicht sehen, dass Sie beispielsweise verreist sind und das Haus leer steht“, schließt Gajdoš ab.