Raffstores in einem Plattenbau: ergibt das überhaupt Sinn?
Während bei Einfamilienhäusern Raffstores heutzutage nicht mehr wegzudenken sind, sind Wohnungseigentümer oder ‑mieter in Plattenbauten und Mehrfamilienhäusern in dieser Hinsicht immer noch zurückhaltend. Lohnt sich eine höhere Investition in Raffstores, lassen sie sich in die fertige Fassade elegant einbauen und macht ihre Anschaffung überhaupt Sinn? Der folgende Artikel soll Antworten auf ähnliche Fragen liefern.
Preis: Innenliegender Sonnenschutz ist billiger, Außensonnenschutz dafür hochwertiger
Die meisten Wohnungsbesitzer und -mieter entscheiden sich bei der Auswahl von Sonnenschutzsystemen immer noch für Innenjalousien oder Rollos – der Hauptvorteil dabei: günstiger Preis. Dagegen lässt sich nichts einwenden, der Innensonnenschutz ist tatsächlich billiger. Der günstigere Preis spiegelt sich jedoch in der Qualität der Jalousien wider – Kunststoffkomponenten wie Ketten, Bedienstangen oder Kupplungen verschleißen in der Sonnenstrahlung, die Lamellen sind zerbrechlich und brechen. Die Lebensdauer der Innenjalousien beträgt in der Regel nur ein paar Jahre, danach muss man neue anschaffen.
Raffstores sind dagegen viel beständiger. Meistens bestehen sie aus Aluminium und Edelstahl und ihre Lebensdauer beträgt mehrere Jahrzehnte. Zum Beispiel werden unsere NEVA-Raffstores mit einem 8-mm-Texband (im Gegensatz zum üblicheren 6-mm-Texband) bestückt und aus Komponenten schweizerischer und deutscher Provenienz gefertigt. Dadurch wird ihre Lebensdauer weiter verlängert.
Der Preis der Raffstores wird in entscheidendem Maße auch durch ihre Bedienart beeinflusst. Wenn Sie sich für Raffstores mit mechanischer Bedienung über eine Kurbel oder Endlosschnur entscheiden, sind sie günstiger als Raffstores mit Motorantrieb. Eben deshalb wurde diese Lösung zum Beispiel unter den Schweizern so beliebt, die oft in Mietwohnungen wohnen und sich Raffstores mit mechanischer Bedienung anschaffen. Dadurch erhalten sie ein Top-Sonnenschutzsystem zum günstigen Preis.
Wenn Sie sich im Rahmen Ihrer Eigentümergemeinschaft oder mit anderen Mietern verabreden, dass Raffstores an Ihrem ganzen Haus montiert werden, ist es gut möglich, dass Sie vom Lieferanten einen Mengenrabatt bekommen. Dadurch kann der Preis für Raffstores noch günstiger werden.
Montage: zur Auswahl stehen zwei Möglichkeiten
Bei der Montage von Raffstores an einem Plattenbau lassen sich zwar die Lamellen mit dem Kasten nicht elegant unter die Fassade einbauen, aber es gibt immer noch zwei Montageoptionen.
- Am Fensterrahmen. Der Montagetechniker bringt an das Fenster eine lackierte Blende an, in die die Raffstores einfahren. Die Führungsprofile der Lamellen sind dann an der Außenlaibung (in den Seitenwänden) oder direkt am Fensterrahmen befestigt. Wenn es nicht möglich ist, Führungsprofile anzubringen, können Sie auf seilgeführte Raffstores zurückgreifen.
- Direkt an die Fassade. In diesem Fall werden Befestigungselemente vom Montagetechniker an die Stirnseite der Fassade angebracht. Der Raffstore und die Blende sind dann zwar etwas deutlicher „vorgesetzt“, dafür reduzieren sie aber die lichte Höhe des Fensters nicht. Bei NEVA gibt es für diese Lösung ein Fassadensystem in runder und eckiger Ausführung, damit Sie selbst entscheiden können, welche der Varianten besser zu Ihren Fenstern passt.
Effekt: Der Unterschied kann bis zu 10 °C betragen
Den Angaben des Herstellerverbandes Sonnenschutztechnik nach gelangt durch zugezogene Innenjalousien bis zu 36 % der Sonnenenergie in den Raum. Die Raffstores lassen dagegen nur ungefähr 3,7 % der Sonnenenergie in den Raum hinein – das heißt 10× weniger.
Am deutlichsten ist der Unterschied bei Sonnenschutz vor Fenstern an der Süd- oder Westseite des Wohnhauses zu beobachten. Mit Raffstores können Sie im Vergleich zu Innenjalousien eine um bis zu 10 °C niedrigere Innentemperatur erreichen. Ein Unterschied, der vor allem in langen Sommern mit viel Hitze zählt.
Und wie verhält es sich mit den gesetzlichen Vorgaben?
Raffstores haben einen gewissen Einfluss auf die äußere Erscheinung des Gebäudes, daher ist damit zu rechnen, dass eine Zustimmung des Eigentümers oder der Eigentümergemeinschaft einzuholen ist.
Wenn Sie in einer Genossenschafts- oder Mietwohnung wohnen, muss die Montage von Raffstores immer vom Eigentümer oder der Genossenschaft genehmigt werden.
Wenn Sie eine Eigentumswohnung haben, bezieht sich die Satzung der Eigentümergemeinschaft auf Sie. Die Befestigung der Raffstores am Fensterrahmen und die Montage der Führungsprofile in die Fassade kann die äußere Erscheinung des Hauses beeinflussen, deswegen kommt es immer auf die Satzung der jeweiligen Eigentümergemeinschaft an.
Es ist überhaupt am besten, wenn Sie sich mit anderen Mitgliedern der Eigentümergemeinschaft verabreden und den Sonnenschutz für das ganze Mehrfamilienhaus bzw. für den ganzen Plattenbau für alle Wohneinheiten auf einmal montieren lassen. Dadurch erhalten Sie ein einheitliches Erscheinungsbild der Raffstores genauso wie eine Zustimmung von allen Eigentümern – und vielleicht bekommen Sie auch einen Mengenrabatt.
Fazit: Raffstores haben auch in Wohnungen ihren Platz
Auch wenn die Anschaffungskosten für Raffstores höher sind und ihre Montage manchmal etwas komplizierter ist (zum Beispiel muss oft durch Fenster oder Mauerwerk gebohrt werden, um Bedienelemente einzuführen), handelt es sich um eine empfehlenswerte Alternative für Wohnungseigentümer oder -mieter in Plattenbauten. Der Komfort, den Raffstores während heißer Sommertage bieten, ist es nämlich wert.
