Textilscreens im Vergleich zu klassischen Rollläden: Welche Unterschiede gibt es?

Screens sind noch relativ neu auf dem Gebiet der Außenbeschattung. Lesen Sie mehr über die Vor- und Nachteile im Vergleich zu herkömmlichen Aluminium- oder Kunststoffrollläden. Wir geben Ihnen auch Tipps, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten.

Klassische Rollläden

Klassische Rollläden bestehen aus fest verbundenen Aluminiumlamellen (oder auch Kunststofflamellen). Kunststoff ist billiger, aber auch zerbrechlicher und weniger haltbar. Aluminiumrollläden, idealerweise in wärmegedämmter Ausführung, sind eindeutig die bessere Lösung.

Sie lassen die Hitze nicht in die Wohnung und sind windbeständig

Rollläden (insbesondere solche aus Aluminium) haben hervorragende Wärmedämmeigenschaften. Wenn Sie sie schließen, schaffen Sie eine Barriere, die verhindert, dass die Hitze im Sommer oder die Kälte im Winter die Fensterscheibe (und damit den Innenraum) erreicht. Ein heller Rollladen zum Beispiel lässt nur 2,6 % der Sonnenenergie in den Raum, wenn er heruntergelassen ist.

Darüber hinaus sind Rollläden so stabil, dass sie auch sehr starkem Wind standhalten. Gleichzeitig sind sie geräuscharm, weil der Wind an den fest miteinander verbundenen Lamellen nicht rütteln kann.

Sicherheitselement und Lärmschutz in einem

Ein heruntergelassener Aluminiumrollladen dämmt zudem den Lärm und erschwert Dieben den Zugang bei Nacht oder in Ihrer Abwesenheit. Ein Schloss in der unteren Leiste verriegelt den Rollladen, so dass er auch mit Gewalt nicht hochgezogen werden kann.

Wenn Sie an einer stark befahrenen Straße wohnen oder Fenster haben, die auf einen belebten Gehweg gerichtet sind, bieten Ihnen Aluminiumrollläden mehr Ruhe und Privatsphäre.

Schwarzer Rollladen
Klassische Rollläden mit einem sichtbaren Kasten in der Laibung. Quelle: Shutterstock

Verdunkelt den Raum vollständig und versperrt die Sicht nach draußen

Für die einen ein Vorteil, für die anderen ein Nachteil: nach unten gezogene Rollläden sorgen für fast absolute Dunkelheit im Raum. Sie werden dies in der Nacht oder am Abend zu schätzen wissen, wenn Sie etwas mehr Privatsphäre wünschen. Wer nachts arbeitet und danach am Tag schlafen muss, greift oft zu Rollläden.

Leider kann man durch die nach unten gezogenen Rollläden nicht nach draußen sehen, was für manche tagsüber deprimierend sein kann. Die Menschen neigen dann dazu, die Rollläden nicht zu benutzen, obwohl Hitze in den Raum gelangt.

Außenliegende Textilscreens

Außenliegende Textilscreens oder Screens werden meist aus zwei Arten von Stoffen hergestellt:

  • Polyesterfaser – wirkt wie eine homogene Oberfläche, der Stoff wird zunächst gewebt und dann mit einer Schutzschicht aus PVC beschichtet
  • und Glasfaser – die einzelnen Fasern werden zunächst mit PVC beschichtet und dann verwoben, so dass sie an ein Gewebe oder ein dichtes Netz erinnern.

Sie wählen den Grad der Verdunkelung selbst

Im Gegensatz zu klassischen Rollläden können Sie die Intensität der Verdunkelung bei Screens durch die Auswahl des Stoffes bestimmen. Am effizientesten sind Verdunkelungs-Textilscreens, sog. Blackout-Screens, die genauso gut verdunkeln wie die klassischen Aluminiumrollläden und auch tagsüber absolute Dunkelheit schaffen. Es gibt aber auch stark verdunkelnde und mäßig verdunkelnde Stoffe, die bereits etwas Licht durchlassen.

Der Wärmedurchgangskoeffizient hängt auch von der Farbe des Stoffes ab. Helle Stoffe reflektieren die Wärme, während dunkle Stoffe sie absorbieren. Allerdings reflektieren sie von Natur aus keinen so hohen Anteil der Sonnenenergie wie Aluminium.

Der wohl größte Vorteil von Textilscreens ist, dass man auch bei geschlossenem Sonnenschutz nach draußen sehen kann. Deshalb sind außenliegende Textilscreens sehr beliebt als Sichtschutz auf Terrassen, in Wintergärten, unter Pergolen oder auf Balkonen. Die Textilscreens kühlen und beschatten den Raum auf angenehme Weise, nehmen Ihnen aber gleichzeitig nicht den Blick auf den Garten oder die Natur.

Textilscreens mit sichtbarem Kasten am Fensterrahmen.

Sie können lüften, ohne dass Insekten in den Innenraum gelangen

Wenn Sie es gewohnt sind, Ihre Fenster zum Lüften zu öffnen, gelangt durch die Screens mehr Luft in den Raum als durch herkömmliche Rollläden. Darüber hinaus dienen sie auch als Schutz vor Insekten.

Der Windwiderstand von Textilscreens hängt vor allem davon ab, wie sie geführt werden. Seilgeführte Screens sind am wenigsten windbeständig, während Zipscreens mit einer Breite von bis zu 1,6 Metern Windgeschwindigkeiten von bis zu 88 km/​h standhalten können.

Mehr über den Windwiderstand von Textilscreens

Sie sind unauffällig und beschatten größere Flächen

Textilscreen sind bei Architekten sehr beliebt, weil sie dezenter, wärmer und gemütlicher sind als Aluminium-Rollläden. Außerdem können Sie sich für zweifarbige Screens entscheiden, bei denen die Innen- und die Außenseite des Stoffes eine andere Farbe haben. So lassen sie sich leichter an die Gestaltung des Innenraums und des Äußeren des Gebäudes anpassen.

Wenn Sie großformatige Fenster oder verglaste Flächen an Ihrem Haus haben, sollten Sie lieber zu Textilscreens greifen. Bei NEVA fertigen wir normalerweise Screens bis zu einer Größe von 14 m2, während für Aluminiumrollläden maximal 8 m2 empfohlen sind.

Montage und Steuerung sind bei Textilscreens und Rollläden ähnlich

In Bezug auf die Komplexität der Montage unterscheiden sie sich nicht wesentlich. Textilscreens und Rollläden benötigen einen Kasten, in den sie aufgerollt werden, und seitliche Führungsprofile. Lassen Sie die Textilscreens immer von Fachleuten einbauen, machen Sie das nicht selbst.

Wenn Sie ein Haus von Grund auf neu bauen, können Sie die Außenbeschattung in einem Kasten unter der Fassade installieren. Bei der Sanierung und Nachrüstung an einen Fensterrahmen oder in die Laibung müssen Sie feststellen, wie viel Platz der Kasten über dem Fenster einnimmt.

Ein Kasten für klassische Rollläden wird immer größer sein, da die Lamellen beim Aufrollen mehr Platz benötigen als der Stoff.

  • Die Maße eines Kastens mit Aluminiumrollladen beginnen bei etwa 13 × 13 cm für ein normales Hausfenster.
  • Der Kasten für Textilscreens selbst für ein Balkonfenster ist 10 × 10 cm groß.

Wenn Sie Ihre Außenbeschattung mit einer App oder über Smart Home steuern möchten, sind Sie in dieser Hinsicht nicht eingeschränkt. Intelligente Motoren können für beide Arten von Beschattungen installiert werden. Ebenso können Sie beide manuell steuern.

Fazit: Verschiedene Arten des Sonnenschutzes können ausgezeichnet kombiniert werden

Herkömmliche Aluminiumrollläden dämmen Wärme und Lärm besser, sind robuster und bieten ein größeres Sicherheitsgefühl. Textilscreens hingegen sind dezenter, eleganter und vor allem kann man durch sie hindurchsehen, auch wenn sie nach unten gezogen sind.

Natürlich ist es kein Problem, die einzelnen Sonnenschutzarten zu kombinieren. Bringen Sie z. B. klassische Aluminiumrollläden (oder Verdunkelungsrollos) in Schlaf- und Kinderzimmern an, wo Sie absolute Dunkelheit für einen guten Schlaf wünschen. Wählen Sie für das Wohnzimmer oder für die Küche Screens in sanfteren Farben. Am besten lassen Sie sich von einem Architekten beraten, der auch die Beschattung unter Berücksichtigung der Ausrichtung des Hauses nach den Himmelsrichtungen plant. Aus gestalterischer Sicht ist es ideal, auf einer Seite des Hauses die gleiche Art der Beschattung beizubehalten.


Autor

Lukáš Musil

Lukáš Musil arbeiter bei NEVA seit 2017 als Handelsvertreter für die Tschechische Republik. Als Absolvent des Studienfachs Bauwesen an der Mittleren Fachschule für technische Berufe in Prostějov kann er seine erworbenen Kenntnisse praktisch umsetzen.  Zu seinen Zuständigkeitsbereichen gehören Kommunikation mit Geschäftspartnern und Kundenservice.

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